Mein Weg mit Stufen des Lebens – wie alles begann und was daraus wurde

Alles begann während einer Kirchenratssitzung im Sommer 2013. Mit den Worten „Jutta, das könnte etwas für dich sein“ händigte mir einer unserer damaligen Pastoren einen Flyer für die Kursleitertagung in Kloster Frenswegen aus, Kursthema „Quellen, aus denen Leben fließt“. Obwohl mir Stufen des Lebens bis zum damaligen Zeitpunkt fremd waren, hörte sich das Konzept, biblische Geschichten anhand von Bodenbildern in Bezug zum eigenen Leben zu bringen, interessant an. So fuhr ich Mitte November mit klopfendem Herzen nach Frenswegen, nicht ahnend, dass das der Beginn einer Reise war, die ich mir bis dato nicht hätte vorstellen können.

Die meisten Bibeltexte im Kurs waren mir geläufig. Alte Geschichten eben, so dachte ich. Überrascht stellte ich fest wie aktuell diese Geschichten waren und wieviel sie mit mir und meinem Leben zu tun hatten. DAS hatte ich nun wirklich nicht erwartet.
Die Texte und die Arbeit mit und an ihnen sowie die Entwicklung der Bodenbilder im Verlauf einer Einheit berührten mich, da z.T. doch recht Persönliches zur Sprache kam. So war ich froh, wie herzlich, offen und zugewandt alle miteinander umgingen und jedem sein persönlicher Raum gelassen wurde.
Das Highlight des Kurses war und ist bis heute die Segensrunde am Ende der letzten Einheit, wo jedem Teilnehmer und jeder Teilnehmerin ein persönlicher Segen zugesprochen wird.

Der Kurs hatte etwas in mir angestoßen, von dem ich gar nicht wusste, dass ich es vermisst hatte. Er hatte mir einen anderen Zugang zu meinem Glauben eröffnet. So stand für mich schon auf dem Heimweg fest, dass ich auch am nächsten Kurs teilnehmen würde. Als einfache Teilnehmerin. Kursleiterin zu sein oder zu werden, konnte ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht vorstellen. Irgendwann. Vielleicht.

Da sich zwei Tage Kursleitertagung als sehr anstrengend herausstellten, war ich froh, dass Gisela und Gesine den neuen Kurs im Vorfeld als Gemeindekurs in Schüttorf anboten. Für mich eine gute Möglichkeit, das Thema vorab schon einmal über einen Zeitraum von vier Wochen auf mich wirken zu lassen. Infolgedessen verlief die nächste Kursleitertagung deutlich entspannter für mich.

Über die Jahre hinweg habe ich außer dem Gemeindekurs in Schüttorf zusätzlich die Kurse in Hesepe oder Nordhorn besucht. Dadurch habe ich die meisten Kurse drei bis vier Mal mitgemacht, was mir von einer Teilnehmerin den Ruf eines Stufenjunkies einbrachte 😊

Die Kursleitertagung 2013 mit dem Thema „Ein Platz an der Sonne“ brachte die Wende. Sowohl Bibeltexte als auch die Bodenbilder sprachen mich dermaßen an, dass ich beschloss, diesen Kurs in unserer Gemeinde zu geben, es zumindest zu versuchen.
Nach einem ausführlichen Bericht im Gemeindebrief, etlichen persönlichen Gesprächen und Einladungen, startete unser Kurs Anfang September mit 8 Teilnehmerinnen. Was war ich am ersten Abend aufgeregt und deshalb dankbar, Gisela als erfahrene Kursleiterin an meiner Seite zu haben. Im Laufe des Kurses legte sich meine Aufregung.

2017 stieß meine Freundin Thea zum bis dahin wechselnden Team. Seit 2019 leiten wir die Kurse gemeinsam und sind inzwischen ein eingespieltes Team; wir verstehen uns fast blind 😊

Von Anfang lag mir daran, die Gemeinde an unserem Kurs teilhaben zu lassen. Mein Hintergedanke war, Interesse zu wecken und evtl. neue Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu gewinnen. So gestaltete ich von jeder Einheit eine Collage mit Angabe des Bibeltextes, die im Gemeindehaus ausgehängt und auf der kircheneigenen Homepage veröffentlicht wurde.
Nach dem Kurs 2017 entstand auf Anregung die erste eigene Bildnachlese mit wenigen Bildern und jeweils einer kurzen Zusammenfassung der einzelnen Einheiten.

Der Begegnungsabend ist ein von unseren Teilnehmern und Teilnehmerinnen heißgeliebter zusätzlicher Abend, zu dem diese Gäste einladen können. Neben einen Rückblick auf den Kurs gibt es viel Zeit zum Austausch und gemeinsamen Essen. Das Buffet, das die TN jedes Jahr zusammentragen, ist immer wieder eine Augenweide.

Die ersten Jahre gingen wir die Einheiten beim Begegnungsabend noch einmal in Kurzform durch. Mit der Zeit fielen Thea und mir die geringe Resonanz auf; die TN kannten den Inhalt bereits, während es für die Gäste schwierig war, sich auf diese komprimierte Vorstellung jeder Einheit einzulassen und mitzukommen.
Schon bei unserem ersten gemeinsamen Kurs stand für uns im Vorfeld fest, dass wir im Ablauf dieses Abends etwas ändern wollten. Doch was? Wie konnten wir den bisherigen Rückblick für alle auch die TN interessanter gestalten, vor allem aber die Gäste abholen und mitnehmen?
Nach einigem Überlegen entschieden wir uns, eine kurze neue Einheit zu entwickeln. Wir wollten alle Einheiten mit der für den Abend zugrunde liegenden in Zusammenhang bringen. So der Plan. Mit einer gemeinsamen Stille-Aktion zu Beginn wollten wir die Gäste thematisch abholen und einstimmen. Das wäre selbst für unsere TN neu. Unser Konzept kam und kommt sowohl bei den TN als auch den Gästen gut an.
Mittlerweile ist der Begegnungsabend auch in der Bildnachlese zu finden.

Über die Jahre waren wir mit einer Kurzeinheit im ökumenischen Frauenfrühstück und zum Seniorinnennachmittag der Landfrauen eingeladen, wobei gerade die alten Damen sehr viel Freude daran hatten. Zweimal durften wir eine Kurzeinheit im Kirchenrat vorstellen. Und diesen Sommer waren wir mit einer Einheit im Konfirmandenunterricht.

Auch wenn viel Arbeit in den Kursen steckt, bin ich dankbar, für das mir und uns entgegengebrachte Vertrauen. Die Kurse sind eine Bereicherung für mich.

Mein besonderer Dank gilt

Gerd K. - Danke, dass du mir seinerzeit den Flyer zur ersten Kursleitertagung überreicht und damit die Tür zu Stufen des Lebens geöffnet hast. Das war das Beste, was mir jemals passieren ist.

Gisela und Gesine - Ihr wart mir durch alle Kurse hindurch ein großes Vorbild. Ohne euch hätte ich mich wohl nicht getraut, selbst Kurse zu geben. Bei Fragen konnte ich jederzeit mit eurer Unterstützung rechnen. Danke euch beiden.

Marion – Danke, dass du uns, sofern es deine Zeit zuließ, durch alle Kurse nicht nur musikalisch am Klavier begleitet, sondern auch als TN zum Gelingen beigetragen hast. Wir hoffen, du bleibst uns auch weiterhin erhalten.

Unsere Teilnehmer und Teilnehmerinnen – Danke für die viele positive Resonanz, vor allem aber für das Vertrauen, das ihr uns immer wieder entgegenbringt und das wir sehr zu schätzen wissen.

Thea – Danke, für dein Mitdenken, deine Ideen und die vielen schönen gemeinsamen Stunden rund um die Kursvorbereitung. Ich kann mich glücklich schätzen, dich als Freundin und Kurs-Partnerin an meiner Seite zu wissen.

Ihre/Eure Jutta Jodexnus
Oktober 2024